Bier trinken – Asoziales Niveu

trinken – Ist ein trinker Asozial?

Das Bier, das alkoholische LieblingsgetrĂ€nk der Deutschen, erfĂ€hrt in den letzten Jahren immer weniger an Zuspruch. In den 70. Jahren lag der pro Kopf Verbrauch bei ĂŒber 150 Liter im Jahr, im Gegensatz dazu ist der Verbrauch heute bis auf knapp 100 Liter gesunken. Dabei ist die zukĂŒnftige Entwicklung des Konsums weiter rĂŒcklĂ€ufig. Auch wenn sich das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen zum positiven gewandelt hat, liegt dieser RĂŒckgang nicht daran, dass die Bevölkerung im allgemeinen weniger trinkt. Denn der Genuss von Wein hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und der Konsum ist bis heute auf 2,5 Liter pro Kopf angestiegen.

 

GrĂŒnde des verĂ€nderten Konsums

Die GrĂŒnde dieser Entwicklung sind vielfĂ€ltig, zum einen wird der Wein oft mit einer QualitĂ€t verbunden, die dem deutschen trotz Reinheitsgebot kaum mehr zugesprochen wird. Zum anderen spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle, so steigt in GaststĂ€tten der Bierpreis kontinuierlich an und das tĂ€gliche Feierabendbier in der Kneipe, kann sich daher nicht jeder mehr leisten. Jedoch die Bierflasche beziehungsweise die Bierdose, die schon fĂŒr wenige Cent zu kaufen sind, haben dem durch eine bestimmte Gruppe an Konsumenten, ein negatives Bild beschert. So wird das in der Öffentlichkeit oft in Verbindung mit Obdachlosen „PennbrĂŒdern“ gesetzt, die am Rande der Gesellschaft leben. Da das in SupermĂ€rkten ein preiswertes GetrĂ€nk ist, ist es so auch fĂŒr diese Menschen, die am Existenzminimum leben, erschwinglich. Allerdings sind in diesem Milieu auch hĂ€ufig die anderthalb Liter Flasche Lambrusco sowie billige Weine im Tetrapack anzutreffen. Dabei war das schon immer ein GetrĂ€nk, das sich je nach Gesellschaftsschicht sehr unterschiedlicher Beliebtheit erfreute. In der Arbeiterklasse war der Verbrauch wesentlich höher wie in Adelskreisen. So war das Bier zwar nicht nur in der Arbeiterschicht ein begehrtes GetrĂ€nk fand aber dort den grĂ¶ĂŸten Absatz. Aber mit dem Wandel der Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten hat sich auch das Trinkverhalten verĂ€ndert. Wo frĂŒher ein Pausenbier zum normalen Arbeitsalltag wie zum Beispiel auf dem Bau gehörte, so wird es heute in der Berufswelt, zumindest öffentlich, nicht mehr toleriert. Dazu ist die Promillegrenze fĂŒr Autofahrer immer weiter nach unten reduziert worden, sodass sich die wenigsten noch ein Bier zwischen durch Gönnen bevor sie sich ans Steuer setzen.

GesellschaftsfĂ€hig….

Inwieweit Bier als gesellschaftsfĂ€hig gilt, es beziehungsweise als nicht asozial angesehen wird, ist sehr abhĂ€ngig von der örtlichen Region oder auch von der jeweiligen Veranstaltung, bei der alkoholhaltige GetrĂ€nke konsumiert werden. So gehört es in Bayern beim Besuch des Oktoberfestes natĂŒrlich zum guten Ton „eine Maas“ zu trinken, hier ist das Bier sozial. Ebenso bei einem Fußballspiel wird der Biertrinker nicht ausgegrenzt, sondern ist akzeptiertes Mitglied. Damit ist der Hauptgrund fĂŒr den sinkenden Bierkonsum weniger in der sozialen oder asozialen Akzeptanz zu sehen, sondern vielmehr im verĂ€nderten Trinkverhalten der Bevölkerung. Denn die sogenannte Kneipenkultur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verĂ€ndert. Viele kleine Kneipen mussten schließen, zum einen aufgrund der Wirtschaftskrisen aber auch durch das Rauchverbot verloren viele Gastwirte ihre Stammkunden. FrĂŒher gehörten Kneipen ebenso wie Kirchen zum normalen Stadtbild und hier trafen sich die Menschen tĂ€glich, nicht nur zum Trinken. Hingegen wird heute das Feierabendbier bevorzugt auf der heimischen Couch getrunken, da der Weg zur nĂ€chsten Kneipe zu weit ist und die Bierpreise in der GaststĂ€tte zu hoch sind. So entfĂ€llt oftmals das gesellige Zusammensein beim FrĂŒhschoppen oder nach der Arbeit und das Bier als StandardgetrĂ€nk in Kneipen wird so automatisch weniger konsumiert. Denn wo es zu Hause in der Regel bei ein bis zwei Bierchen bleibt, kann es in der Kneipe in gemĂŒtlicher Runde schon mal das eine oder andere GlĂ€schen mehr sein.

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2 Responses to “Bier trinken – Asoziales Niveu”

  1. […] muss keiner in Augsburg. Überall gibt es BrauhĂ€user mit bayrischer KĂŒche, auch viele italienische Lokale. Indisch und asiatisch wird man oft finden; […]

  2. […] findet sich eine Warnung ĂŒber die tödlichen Konsequenzen des Rauchens. Auf Wein, Bier oder Schnapsflaschen fehlt jedoch der kleinste Hinweis auf die krebserregende Wirkung dieser […]

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