Bierregionen Deutschland
Bierregionen Deutschland – Bier trinken
In Deutschland gibt es ca. 1247 Kleinst-, Mittel- und Groß- Brauereien und es werden insgesamt mehr als 1000 verschiedene Biermarken hergestellt. In keinem anderen Land gibt es so eine Vielfalt an Bieren wie in Deutschland. Österreich hat zum Beispiel nur ca. 140 Brauereien.
Man unterscheidet hauptsächlich folgende Biersorten: Pils, Altbier, Kölsch, Export, Weizen, Helles- und Dunkel- Bier. Eine Sonderstellung nehmen hierbei die Bockbiere ein die einen höheren Alkoholgehalt haben.
Während ein Bundesbürger 1999 noch 127,5 l Bier trank, waren es 2004 nur 115,5 l und 2007 sogar nur noch 112,5 l. Besonders in Bayern liegt der Durchschnitt mit 155,4 l dagegen höher. In den Weingebieten der Pfalz wird hingegen ein niedrigerer Durchschnittswert von 69,1 l pro Kopf verzeichnet.
Der Spitzenreitern unter den Bieren ist das Pils es wird überregional herstellt und getrunken und besitzt einen Marktanteil von 60%. Ebenfalls sehr beliebt ist das Weizenbier es hat einen Weizen- und Gerstenmalzanteil, wobei der Weizenanteil in Deutschland mindestens 50% betragen muss. Weißbier kommt aus Süddeutschland vor allem aus Bayern. Fast vollständig vom Markt verschwunden ist das Berliner Weizenbier, welches entweder mit Waldmeister oder Himbeersirup versetzt wurde.
Bierregion Franken/Bayern
Allein in Franken befinden sich 260 Brauereien von kleinen Landbrauereien über mittelständische Privatbrauereien bis hin zu Brauereien, die sich im Besitz großer Braukonzerne befinden. Es ist die Region mit der weltweit größten Brauereidichte. Im Regierungsbezirk Oberfranken, dem Zentrum des Bierbrauen, wird noch in 159 gewerblichen Braustätten Bier hergestellt, im Regierungsbezirk Mittelfranken sind es noch 58 Brauereien und selbst im Regierungsbezirk Unterfranken, dem Zentrum des fränkischen Weinanbaus und der Heimat des Bocksbeutels, erfreuen sich die Winzer an der Biervielfalt aus 43 Brauereien.
In der Gegend um Bamberg und Kulmbach, im Norden Bayerns, werden Spezialbiere wie Bock und Rauchbier hergestellt. Das Bockbier ist ein Starkbier mit einem höheren Alkoholgehalt. Mit einem Alkoholgehalt von ca. 6,5% kann es sowohl ein ober- als auch untergäriges Bier sein. Rauchbier ist dunkel und hat die typisch rauchige Note, welche es durch das geräucherte Malz erlangt.
Das stärkste Bier aus Deutschland ist momentan der fränkische Schorschbock 57 mit 57,5 % aus der Brauerei Schorschbräu.
Nördlich von München liegt das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, die Hallertau, oder auch „Holledau“ genannt.
Von hier stammen auch zwei der ältesten Brauereien. Es sind ehemalige Klosterbrauereien genau wie etwa die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan oder die Klosterbrauerei Weltenburg GmbH. In Bayern wurde 1516 das Reinheitsgebot erlassen nach dem sich bis heute fast alle deutschen Brauereien richten.
Nördliche Bierbrauregionen
In Köln und der näheren Umgebung wird Kölsch getrunken. Kölsch ist ein helles, blankes also gefiltertes, hopfenbetontes und obergäriges Vollbier mit einer durchschnittlichen Stammwürze von 11,3 % und einem Alkoholgehalt von durchschnittlich 4,8 %. Es wird aus schmalen Bierstangen getrunken und genießt Regionalschutz.
Nur Bier aus Köln darf sich auch Kölsch nennen. Welches Bier sich „Kölsch“ nennen darf, regelt die Kölsch-Konvention von 1985.
Kommt man in die Düsseldorfer oder aber auch Krefelder und Mönchengladbacher Gegend trifft man zunehmend auf Altbier. Im Gegensatz zum Kölsch ist es von dunklerer Farbe und schmeckt malziger. Die Wurzeln des Altbieres liegen in Westfalen und dem angrenzenden Niedersachen, wo es bis zum 19. Jahrhundert die einzig hergestellte Biersorte war.
Typisch für das ganze Ruhrgebiet ist das Exportbier, es wird vor allem in der Dortmunder Gegend von vielen dort ansässigen Brauereien hergestellt. Es ist ein länger haltbares Bier und hat einen Alkoholgehalt von ca. 5%. Es kann sich dabei um helles oder auch dunkles Bier handeln.
Dortmund ist eine ehemalige Braumetropole verfügt jetzt aber nur noch über einen Braustätte. Der Marktanteil gegenüber dem Bayerischen Bier ist aufgrund des Niedergangs des Bergbaus und des Kohleabbaus deutlich zurückgegangen.
Eine weitere wichtige Bierregion ist Norddeutschland. Von hier stammt nicht nur das meiste Getreide, hauptsächlich Sommergerste, für den Brauprozess, sondern auch das norddeutsche Einbeck. Seine Geschichte geht bis in Mittelalter zurück und hatte damals schon einen guten Ruf. Hauptsächlich wird es in der Region rund um Hannover gebraut, wie zum Beispiel in der seit 1378 bestehenden Brauerei Einbeck.
In Thüringen wir hauptsächlich dunkles aber auch Schwarzbier gebraut. Welches seine Farbe meist durch die Verwendung dunklen Braumalzes oder Röstmalzes erhält. Schwarzbier hat eine typisch röstige Note und einen Stammwürzengehalt von 11% und einen Alkoholgehalt von 4,8- 5%. Selten wird es auch Farbebier genannt.
Die Brauereidichte in Deutschland hat in den letzten Jahren abgenommen. Im Jahr 2008 existierten noch insgesamt 1319 Brauereien in Deutschland.
Die elf größten in Deutschland aktiven Braugruppen sind Dr. August Oetker KG, InBev NV, Bitburger Holding GmbH, Brau Holding International GmbH & Co. KGaA, Carlsberg A/S, Haus Cramer GmbH & Co. KG, Oettinger Brauerei GmbH, Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG, Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co., Karlsberg Brauerei KG Weber. Sie haben zusammen einen Marktanteil von etwa 70 %.
Zu den bekanntesten deutschen Marken gehören Oettinger, Krombacher, Bitburger, Warsteiner, Beck’s, Veltins, Hasseröder, Paulaner, Radeberger, König, Erdinger, Holsten, Jever, Flensburger, Franziskaner und Augustiner.